VOLLEYBALL – Frauenteam der Emder Volleys nimmt Aufstiegsoption wahr
EMDEN. (ddv) Ob sie in die Regionalliga aufsteigen werden, war lange Zeit kein Thema in der ersten Frauenmannschaft der Emder Volleys. Eher der furiose Schlussspurt am letzten Spieltag mit zwei 3:0-Siegen und vor allem mit dem deutlichen Erfolg gegen Ligaprimus Gnarrenburg/Karlshöfen. Der Tabellenführer verzichtet auf den Aufstieg, der Platz für die Emder war also frei. Allerdings, das sagen Teammanager Lothar Laerum und Trainer Nils Ciach, der Weg bis zur Zusage auch sehr lang.
Denn die Regionalliga ist finanziell ein dickes Brett. „Wenn du aufsteigst, werden 2500 Euro fällig an den Verband“, sagt Laerum. Der Etat, so Laerum, ist ungefähr dreimal so hoch wie in der Oberliga. Göttingen wird die weiteste Fahrt sein. „Und wenn du dort um 20 Uhr spielst, dann kommst du vielleicht so um 23 Uhr aus der Halle.“ Verpflegung auf der Fahrt dorthin und zurück ist also ebenso ein Thema wie der Transfer an sich. „Wir müssten ja mit vier Autos fahren.“ Die Benzinkosten der über 360 Kilometer und rund dreieinhalb Stunden langen Fahrt bis nach Göttingen könne sich jeder ausrechnen.
Dazu besteht die Liga in der kommenden Saison aus zwölf Mannschaften, es stehen also 22 Saisonspiele, davon elf im Borssumer „Hexenkessel“, auf dem Programm. In der Oberligasaison waren es für die Emder Volleys noch 13 Spiele insgesamt und Doppelheimspieltage. Jetzt gibt es nur noch ein Spiel pro Wochenende und damit ist die Saison entsprechend lang. Das mussten die Emder Spielerinnen erst einmal „im Kopf bewegen“.
Borssums Volleyball-Urgestein Lena van Scharrel kennt dieses Gefühl, in der Regionalliga zu spielen, mit Samstagabendspielen um 20 Uhr, mit der Stimmung. „Und sie hat mit ihren Erzählungen so viel Euphorie im Team entfacht, dass alle mitziehen werden und wollen“, sagt Ciach. Doch mit dem Wollen ist es nicht getan. Die Emder mussten auf dem Spielermarkt aktiv werden. „Mit Janine Kasper von der TSG Westerstede und unserem Riesentalent aus der 2. Mannschaft, Sophia Czerr, können wir schon zwei Namen fest bekannt geben“, sagt Laerum. An anderen Spielerinnen aus dem hiesigen Raum sind er und Ciach noch dran. „Uns sprechen aber auch Spielerinnen anderer Vereine direkt an.“ Ciach ist gewohnt vorsichtig optimistisch mit Blick auf die Zukunft. „Mit unserem Kader können wir den Klassenerhalt schaffen.“ Er möchte bescheiden in die Saison gehen und hätte gerne einen Kader von 14 Spielerinnen. „Bei so vielen Spielen müssen wir ja bei Verletzungen reagieren können.“
Die Zusammenarbeit untereinander in Borssum nennt er „toll“, mit Jan Junker haben sie ein weiteres Pfund in ihren Reihen, was die Sponsorensuche angeht. „Wir haben ordentlich getrommelt“, sagt Laerum. „Unser Hauptsponsor, die Ostfriesische Volksbank, macht noch ein bisschen mehr“, sagt Ciach. Junker und Laerum sind in Sachen Regionalliga im Thema, spielten sie mit den Volleyballfrauen von Blau-Weiß Borssum doch in der Saison2013/2014 noch dort. Beibehalten werden soll, dass ein DJ vor und bei den Spielen wieder für Stimmung sorgt. „Dazu können wir uns auf die Hallencrew verlassen.“ Die Stimmung im „Hexenkessel“ in der Sporthalle am Emsstadion hat schon manchen Gegner beeindruckt.
Demnächst geht es in die Vorbereitungsphase eins, zweimal die Woche ist Training, eine dritte Einheit (Kraft) wird es auch geben. „Wir werden die zweieinhalb Stunden Trainingszeit optimal nutzen.“ Denn neue Abläufe vor jedem Spiel müssen vorab einstudiert werden. „Ich denke, dass es drei, vier Absteiger geben wird“, sagt Ciach. Deshalb ist der Klassenerhalt das Ziel. Ob es mehr werden könnte, lassen sich Laerum und Ciach allerdings nicht entlocken.